Neu-Noir – Eine Stadt ohne Gnade

Neu-Noir erhebt sich aus einem uralten Steinbruch, eine Stadt voller Lichter, durchzogen von den Strömen der Gefühle und dem Feuer der Existenz. Die engen Gassen und weiten Plätze sind erfüllt vom Glimmen der Gaslaternen, den elektrischen Funken der Straßenbahnen und den flackernden Werbetafeln, die mit gedruckten Versprechungen die Wände der Stadt überziehen. Ihre Botschaften sind in schwerem Papier oder bemaltem Holz verewigt, beleuchtet von schwankendem Licht, das mehr Schatten wirft, als es erhellt. Zwischen all diesen Lichtern dringt Musik aus den hellen Tanzhäusern und verliert sich in den dunklen Gassen. Ein ewiger Kontrast – das Lachen der Feiernden, das Klirren der Gläser, die treibenden Rhythmen, die über den Asphalt pulsieren, während in den Schatten der Stadt jene verschwinden, die das Licht nicht mehr tragen konnte. Jeder in Neu-Noir trägt seinen Teil zu diesem Licht bei – sei es durch Taten, Träume oder Verzweiflung. Doch wenn eines dieser Lichter erlischt, ändert sich nichts. Die Stadt bleibt genauso hell wie zuvor.

 Klassen in Neu-Noir

Jeder in Neu-Noir spielt seine Rolle – sei es als Jäger oder Gejagter, als Macher oder Getriebener. Hier gibt es keine Helden, nur Überlebende.

  • Du warst einmal ein Werkzeug des Systems – ein Soldat, ein Fingerhut, ein Agent. Du hast geschossen, befohlen, gehorcht, bis du weggelaufen bist. Jetzt jagt dich die Vergangenheit. Du kennst die Hierarchien der Macht, die Methoden der Jäger. Waffen sind für dich keine Mysterien, sondern Werkzeuge. Doch Kugeln sind nicht immer die Antwort. Manche Deserteure verkaufen ihre Fähigkeiten als Söldner, andere verschwinden in der Masse. Doch eines ist sicher: Niemand desertiert aus Neu-Noir.

  • In einer Stadt, die keine Antworten gibt, bist du einer der wenigen, die noch Fragen stellen. Du suchst nach dem, was im Schatten verborgen liegt – Geschichten, die besser vergessen bleiben, Wahrheiten, die gefährlicher sind als Lügen. Deine besten Waffen sind nicht Kugeln, sondern Geduld und Beobachtung. Jeder hinterlässt Spuren, wenn man weiß, wo man suchen muss. Doch die Wahrheit ist selten ein Geschenk – sie hat immer ihren Preis.

  • Du verkaufst keine Berührung – du verkaufst ein Gefühl. In einer Stadt voller Lügen bist du die Illusion von Nähe, ein Moment der Schwäche, den sich andere leisten. Manche glauben, dich besitzen zu können, doch ein Gigolo gehört niemandem. Du bist, was andere in dir sehen wollen – sanft oder gefährlich, naiv oder berechnend. Doch jede Rolle hinterlässt Spuren. Irgendwann fragst du dich: Gibt es hinter all den Fassaden noch einen echten Kern?

  • Deine Waffen sind keine Klingen oder Kugeln – sie sind ein Lächeln, ein Versprechen, ein Blick, den niemand mehr vergisst. Du gehst dorthin, wo Männer herrschen, und verlässt den Raum, wenn sie es nicht mehr tun. Du bist kein Ornament, sondern der unsichtbare Puppenspieler. Andere denken, sie können dich besitzen, aber in Wahrheit führst du sie an der Nase herum. Dein größtes Talent? Sie merken es erst, wenn es zu spät ist.

  • Du bist kein Mensch im klassischen Sinne. Du bist eine Hülle, eine Identität, die von anderen geformt wurde. Vielleicht bist du ein Werkzeug, erschaffen für einen Zweck. Vielleicht wurdest du so oft manipuliert, dass du selbst nicht mehr weißt, wer du bist. Deine Bewegungen sind zu perfekt oder zu mechanisch, dein Blick ein Spiegel für die, die dich betrachten. Du folgst den Fäden, oder du durchtrennst sie. Aber was bleibt von dir, wenn niemand mehr entscheidet, wer du sein sollst?

  • Geld ist Korruption. Münzen sind bedeutungslos. Der wahre Wert liegt in dem, was deine Hände erschaffen können – Holz, Metall, Mechanik, Kunst. Du tauschst Wissen gegen Brot, eine Reparatur gegen ein Dach über dem Kopf, eine Geschichte gegen einen Gefallen. In einer Stadt, die nur Profit kennt, bist du ein Relikt – ein Mann oder eine Frau, die nicht gekauft, sondern überzeugt werden muss. Doch wenn du gehst, hinterlässt du Werke, die mehr wert sind als alles Gold der Stadt.

  • Du sprichst nicht mit Worten, sondern mit Fäusten. In Neu-Noir gibt es keine Regeln – nur das Gesetz der Straße, das bestimmt, wer liegen bleibt und wer noch steht. Schmerz hält dich nicht auf, weil ein Brawler nicht nachgeben kann, wenn er überleben will. Manche kämpfen für Geld, manche für Stolz, manche, weil sie nichts anderes mehr können. Doch am Ende schlägt die Stadt immer härter zurück. Und der wahre Kampf? Der ist nicht gegen andere – sondern gegen sich selbst.

  • Du siehst nicht nur, du spürst. Lügen, Ängste, Sehnsüchte – alles steht dir offen, ob du es willst oder nicht. Menschen fürchten sich davor, durchschaut zu werden, und manche töten lieber, als nackt vor einer Fühlerin zu stehen. Wahrheit kann ein Segen sein oder ein Fluch. Und wenn du zu tief blickst, wenn du zu viel spürst, dann kann genau das sein, was dich zerbricht.

  • Du bist kein Magier, sondern ein Meister der Täuschung. Deine Kraft ist nicht übernatürlich – sie ist Perfektion, Technik und das tiefe Verständnis dafür, was Menschen sehen wollen. Du manipulierst Wahrnehmung, verwirrst Gedanken, lenkst den Blick dorthin, wo du ihn haben willst. In einer Stadt, die sich selbst belügt, bist du der größte Lügner von allen – und vielleicht der Einzige, der wirklich versteht, was wahr ist.

  • Emotionen sind deine Bühne. Freude, Wut, Trauer, Angst – du bringst sie in die Welt, und sie verändern sie. Wenn du lachst, lacht die Stadt. Wenn du weinst, vergeht die Zeit. Ein Clown lebt durch seine Vorstellung, und oft verschwimmen die Grenzen zwischen Inszenierung und Realität. Manche fürchten dich, andere lieben dich – doch eines ist sicher: Ein Clown kann seine Emotionen nicht zurückhalten. Er kann sie nur formen.